Achtung Abzocke! KDP-Buisness-Modell

Eine Sache die vermutlich schon jeder einmal gehört hat, der sich mit dem Selfpuplishing, also Selbstverlegen von Büchern, beschäftigt, ist das sogenannte KDP-Buisness-Model. Man kennt es als junger, unerfahrener Autor ziemlich gut. Man schaut in Videoplattformen wie Youtube nach Anregungen zum vermarkten seiner ersten Werke und dann das. Man findet auf den ersten Seiten viele Videos mit der Überschrift "KDP-Buisness" oder "Passives Einkommen durch EBooks". So weit so git erst einmal. Viele Videos versprechen ihren Zuschauern dann noch, quasi über Nacht, reich zu werden.

"10.000€ durch KDP" oder auch "50.000€ im Monat durch KDP", sind nur zwei Beispiele für die Konzepte dieser Videos. Was jedem intelligenten Menschen sofort als Betrug auffällt, stößt dann anschließend auf die Ohren der intellektuell schwacheren Individuen unserer Zeit. Wer würde überhaupt noch zur Arbeit gehen, wenn es doch so leicht ist mit EBooks an die 20.000€ pro Monat zu scheffeln. Doch diese Tatsache fällt vielen dieser Zuschauer anscheinend nicht auf.

Wenden wir uns also jetzt mal an den Inhalt also Kontent dieser Videos

Dafür müssen wir kurz ein wenig ausholen. Wozu ist die Seite Amazon KDP da, für wem ist sie gedacht? Die Antwort ist natürlich einfach: für Selbstverleger und Autoren, denn nichts ist schwieriger in der heutigen Zeit als ein Verlag zu finden, der das Buch eines jeden rausbringen mag. Andere hingegen entscheiden sich aufgrund der Tatsache zum Selbstverlag, da einem nichts außer die eigene geistige Barriere im Weg steht, wenn es um das Thema Kreativität geht. Das der Verdienst an Tantiemen auch höher ist, wenn kein Verlag dazwischen steht, brauche ich denke ich mal nicht zu erwähnen. Einziges Manko: alles bleibt bei einem selbst hängen. Cover, Lektor, Buchsatz, Werbung und so weiter.

Wenden wir uns jetzt also den Videos dieser KDP-Buisness-Menschen zu. Sie nennen sich selbst Kindle-Autoren, zeigen mit ihrem Modell aber das Gegenteil auf. Hier in Kurzform der Inhalt sämtlicher dieser Buisness-Videos:

- Anmeldung bei Amazon KDP (Plattform)

- Nieschensuche, Profitable Nieschen und Keywords finden

- Ghostwriter engagieren, bezahlen und Text in Form bringen

- Cover von Coverdesigner machen lassen

- Einstellen des Ebooks bei KDP

- Bewertungen bekommen

- Geld zählen

Und genau dort fängt das Problem an. Wo soll man nur Anfangen mit der Liste aller Probleme an diesem Modell? Zum einen, kann sich kein Mensch einfach den Titel Autor/Autorin geben. Es ist kein Statement oder "nice-to-have" wie die Aussage "ich mag Musik". Ein Autor zeichnet sich dadurch aus, dass er stets seine Leserschaft und sein Publikum im Blick hat. Ihm ist es (mehr oder weniger heutzutage) egal wie viel Geld er dafür bekommt. Er bietet seinen Lesern einen Mehrwert an, eine spannende Geschichte, ein fundiertes Wissen oder einen guten Rat. Kurz um: der LESER steht im Mittelpunkt, niemals das GELD. Und natürlich noch die einfache Tatsache, dass Schriftsteller oder Autoren Bücher und Texte SCHREIBEN. Schreiben, nicht schreiben lassen!

Wie kann man sich also KDP-Autor nennen, ohne je in seinem Leben ein Buch oder Text geschrieben zu haben?

Was steht hingegen bei den KDP-Buisness-Menschen im Vordergrund? Ganz einfach, wie ihre Viedeotittel bereits verraten, steht bei ihnen nur das GELD im Vordergrund. In keinem Video wird darauf eingegangen was der Leser an Wissen mitnehmen soll, was dem Leser vermittelt werden soll. Nein, nur wie viel Geld man schröpft! Der Leser ist also egal, es sollen schließlich auch nur Käufer sein.

Schauen wir uns nun einfach mal so ein "Buch" an

Bei der Ansicht dieses Buches wird schon wieder klar, dass der Leser kein Teil des Teams ist, oder speziell Wert auf diesen gelegt wird. Im Inhalt ist zulesen "32 Seiten". Nicht nur, dass 32 Seiten kein Buch sind, sondern viel mehr ein Text, auch der Seitenaufbau zeigt erschreckendes. Die Schrift wird außerordentlich hoch gewählt und die Zeilenabstände sind riesig. Auf manchen Seiten dieser Ebooks, stehen entweder nur 2-3 kurze, stichpunktartige Sätze, oder sie sind komplett leer. Eine Mogelpackung demzufolge. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, denn welcher Ghostwriter würde ein Buch mit 20.000 Worten für 50€ verkaufen? Richtig, niemand. Deshalb werden die wenigen 1.000-2.000 Worte die man dem Ghostwriter bezahlt gern auf 30-60 Seiten "gestreckt". Der Leser schaut in die Röhre. Zudem ist die Qualität bei diesen Billig-Ghostwritern auch mehr als nur schlecht. Die meisten haben keinerlei Ahnung von dem über das sie schreiben.

Das perfekte Cover und das "Taschenbuch" welches meist für mehr als 10€ daneben gelistet wird, macht den Anschein eines richtigen Buches. Dazu kommen noch die gekauften Bewertungen. Ein "Buch" mit 8-15 fünf Sterne Bewertungen verkauft sich besser. Deshalb kann man bei diesen "Buisness-KDP-Büchern" auch über eine längere Zeit feststellen wie die Bewertungen immer schlechter werden. Sie sammeln einfach viele negative Stimmen, bis diese schließlich die gekauften Stimmen überbieten. Ein Buch eines KDP-Buisness-Menschen, welches mehr als ein Jahr eingestellt ist, dürfte mit Abstand die schlechtesten Bewertungen der "Rubrik" Bücher einfahren, wenn es nicht vorher schon gelöscht oder von Amazon aus dem Verkehr gezogen wurde.

Doch wieso sollten wir als Autoren uns darüber aufregen? Die Leser durchschauen es doch?!

Es geht um die einfach Tatsache, dass diese Betrüger uns richtigen Autoren die Sichtweite nehmen! Hohe Bewertungen, dadurch viele Käufe von enttäuschten Lesern dann, bringen diese 30-Seiten Fake-Bücher weit nach oben, verdienen daran also noch einmal. Oder besser gesagt, anderen ahnungslosen Lesern wird mehr Geld für diese nonsense Bücher aus dem Kreuz geleihert! Uns fehlt dann diese Bühne und richtige Autoren werden immer schlechter gefunden, denn auch immer mehr Betrüger überschwemmen den Markt. irgendwann stehen in den Bestsellerlisten auf Amazon nur noch Fake-Books. Daraus folgt, der Leser verliert den Glauben in Autoren und keiner möchte mehr etwas lesen, aus der Angst gerraus wieder beschissen zu werden.

Fazit:

Amazon sollte viel mehr gegen diese Betrüger unternehmen und seine Plattform von diesem Schund befreien! Und wir als Autoren müssen aktiver gegen diese Betrüger werden!

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